Historie

Geschäftsführung 1887 -1923: Josef Lammers

Kötter Josef Lammers hatte in Münster auf dem Markt Ferkel verkauft. Und weil das so gut geklappt hatte dachte Lammers sich, Du kannst heute mal mit der Eisenbahn nach Hause fahren, das sitzt wohl drin. Er ging zum Bahnhof und kaufte sich eine Fahrkarte nach Altenberge. „Wann fährt der nächste Zug“, fragt er den Beamten. „ Es dauert noch über eine Stunde“, gab dieser ihm zur Antwort. „Was willst Du hier rumstehen“, dachte sich Lammers, „da kannst Du doch schon bis Kinderhaus laufen“ und machte sich auf den Weg, immer der Schiene entlang. Es dauerte nicht lange, da kam einer von der Bahnpolizei. „“Hier dürfen Sie nicht laufen und das kostet Sie jetzt einen Taler“. Da wurde Lammers aber groß „Was“, sagte er, „ich darf hier nicht laufen?“, und dabei zog er seine Fahrkarte aus der Westentasche: “Sieh hier, ich darf hier sogar fahren.“

Geschäftsführung 1923 – 1959: Ludger Lammers

Et wöer Anno 1921, Häer Soundso, Betriebsleiter in de Siemens AG in Müönster, muß nach Essen in de Centrale. Aower de Chauffeur wöar krank. Järgerlik üower sick sölwst, weil he kein Auto föehren droff, polterte he dor de Wijerkshal: Gibt es hier im Betrieb einen Mann, der ein Automobil fahren kann?“ Bedrjüppelt keken de Mannswlüde up öhre Holskenspitzen. Es sik kien een meldete, dei sonnen Kleenen met kruse Hruese Hoar schuchten de Hand no buom un gaff den reineweg verdutztne Chef to verstoahn, dat he oen wull föehren könn. Verwünnert keken den fienen Häern, Mester un Gselln up dat kleene Bürschken. „Wer bist Du denn?“, frogg de Chef. „Usse Stift Ludger Lammers“, sag de Mester. „Kann der mich den heil nach Essen chauffieren?“, wull de Mann wierten. „Dat gleif`ke wull“, was de Antwort. Nu klüorde sik dat lange Gesicht von den fienen Häern in Sunndagstuch up. He reip den Lehrling, et soll `de forts loss goahn. Do trock Ludger Lammers de Stiärn luck krus un meinde: „Dat föehren is kien Problem, un et wöer auck ne fiene Spritztour, man bloß, ick hew kien Führeschien“ und domet möß he, de Chef, sick no een Annern umkieken. „Nein, nein“, reip de Cheff in siene Naut, „nun fahr schon dass wir hinkommen, es eilt! Wenn wir ankommen, hast Du einen Führerschein“. Just so kamt dann auck, un Ludger Lammers har föer alle Tieten eenen Lappen, un de wass sogar gültig.

„Gibt`s im ganzen Haus denn keinen gestandenen Kerl, der ein Automobil fahren kann?“ polterte der Chef der Siemens AG durch die münsterschen Werkhalle. Betreten schauten die Anwesenden auf Ihre Holzschuhspitzen.

Da hob ein klein gewachsener Jüngling mit krausem Haar schüchtern die Hand und bot dem ob dessen Ärgernisses leicht verstörten Chef an, ihm aus der Patsche zu helfen.

Ungläubig starrten Chef, Meister und Gesellen auf das Bürschlein. „Wer bist denn Du“? fragte der Chef. „Unser Lehrling Ludger Lammers", antwortete der Meister.

Ob er, der Lehrling, ihn wohl heile nach Essen chauffieren könne? Tja, der nickte wohl zustimmend. Welche Erleichterung bei dem so ernsthaft gekleideten Städter. Schon wollte dieser den Dienstwagen besteigen, da kräuselte sich bei Ludger Lammers doch die Stirn. „Hm, eigentlich, ja fahren“, das sei nicht so ganz wirklich das Problem nur eben ein Führerschein, der fehle. So dachte sich der Ludger, „wär’ ’ne schöne Spritztour gewesen“ und der Mann müsse sich nach anderen Möglichkeiten umtun. „Ne, ne“, sagte der Chef in höchster Not, „nu mach’ mal, daß wir hinkommen, dann gibt’s noch ’n Führerschein obendrauf für die Rückfahrt“. – So kam’s denn auch.

Geschäftsführung 1959 – 1997: Alfons Lammers

DEILAMU !! – Es gab Zeiten, da war Arbeitskraft noch ein rares Gut: als die drei Freunde, Antonius Deiter, Alfons Lammers und Bernhard Multhoff eines Tages beim Bier in der Kneipe sitzen, kommt das Gespräch auf ein Zeitungsinserat. Darin suchte die Gemeinde einen Abrißunternehmer für ein baufälliges Gebäude in Altenberge. Doch auch nach dreimaliger Veröffentlichung hatte sich noch keiner gemeldet. – Unversehens beratschlagt, schnell einen Namen ausgetüftelt, fertig war das jungfräuliche Unternehmen „DEILAMU“! Mit vollem Glas und breitem Lachen besiegelten die jungen Männer die rosige Zukunft und übergaben am nächsten Tag der Gemeinde einen Bierdeckel: ebenjenes ausgebliebene Angebot zum Abriß. Urlaub nehmen, zupacken und pfiffig Geldverdienen! Das war die Devise. – Hätte man zuvor ein paar unbedeutende Fragen wie: ‚können wir den Schutt überhaupt bewegen und wohin damit in drei Teufels Namen“ überlegen sollen? Doch solche Kinkerlitzchen konnten den Tatendrang nicht schmälern und so zog kurz darauf ein mit Hacke und Hammer bewaffnetes Trio gegen das Objekt.

Mit schwindender Höhe des maroden Bauwerks allerdings wuchs die Notwendigkeit einer Lösung unübersehbar bis, ja bis ein großer Brocken vom Dach erst durch die Erdgeschossdecke und dann durch den Boden brach. Durch den Boden? Wieso? Das Gebäude hatte keinen Keller! Verwundert schauten die drei „Spezialisten“ durch ein kreisrundes Loch in die unergründliche Tiefe eines Ziehbrunnens. Warum in die Ferne schweifen, ist die Lösung doch so nah! Den Schutt in das Loch, das Holz und so mancher Rest verkauft, so war das Jungunternehmen des Jahres 1952 DEILAMU. Und die Handwerker vor Ort ärgerten sich sehr: das hätten wir auch gekonnt – haha, ha’m wir ja gesehen..